Ausschüsse

Radioaktive Abfälle in Österreich – Fokus Mengen

Aufgaben

Der Ausschuss „Radioaktive Abfälle in Österreich – Fokus Mengen“ ist zuständig für die Bestimmung des aktuellen Inventars und erstellt eine Prognose der bis 2045 in Österreich anfallenden radioaktiven Stoffe. Zur weiteren Bestimmung und Charakterisierung des Inventars werden weitere Daten gesammelt und ausgewertet, wie zum Beispiel Volumen, radiologische, chemische und physikalische Charakterisierung sowie Herkunft der zu lagernden Abfälle.

Für die Erstellung der Bestandsaufnahme der radioaktiven Abfälle in Österreich wurde die Nuclear Engineering Seibersdorf GmbH (NES) beauftragt. Die Bestandaufnahme beinhaltet die anfallenden Rohabfälle pro Jahr, die Anzahl der Gebinde und des Gesamtinventars aktuell und prognostiziert bis ins Jahr 2045.

Ergebnisse

Der Bericht zur Studie „Inventar radioaktiver Abfälle“ wurde von der NES in der 5. Sitzung des Entsorgungsbeirates präsentiert. Die Studie lieferte eine detaillierte Auflistung über die Art und Herkunft der radioaktiven Abfälle sowie eine Prognose für zukünftig anfallende Abfälle.

Der Ausschuss wird das Thema „Menge der radioaktiven Abfälle in Österreich“ weiter begleiten und an den Empfehlungen für den Abschlussbericht arbeiten.

Die bisherigen Arbeiten zum Mandatspunkt 1 dienen als Grundlage für die anderen Mandatspunkte und Empfehlungen.

Weg zur Bewertung der Optionen für eine Endlagerung

Aufgaben

Der Ausschuss „Weg zur Bewertung der Optionen für eine Endlagerung“ beschäftigt sich mit dem Mandatspunkt 2 Analyse der Optionen für eine Endlagerung sowie Mandatspunkt 4 Erstellung eines zeitlichen Ablaufs für die Entsorgung radioaktiver Abfälle. Diese beiden Punkte sind eng miteinander verknüpft, da die entscheidenden Schritte im Prozess wesentlich darauf aufbauen, wie die Analyse der Optionen einer Endlagerung ausfällt.

Der Ausschuss hat die Aufgabe, eine methodische Herangehensweise für die spätere Bewertung verschiedener Endlageroptionen auszuarbeiten. Zu diesem Zweck sollen auch Ablaufpläne erstellt werden, die sowohl Beteiligte als auch Entscheidungsträger identifiziert. Außerdem empfiehlt der Ausschuss eine Strukturierung der benötigten Inhalte und schlägt die Beauftragung von notwendigen Berichten und Studien vor.

Ergebnisse

Studien, die auf Vorschlag des Ausschusses vom Entsorgungsbeirat angefordert wurden:

  1.  „Rahmenbedingungen für die Entsorgung radioaktiver Abfälle“ durchgeführt von der Universität Linz, Institut für Umweltrecht. Die Studie stellt die internationalen und europäischen Vorgaben zur Endlagerung und die nationale Rechtslage dar. Die Studie wurde im Rahmen der 6. Sitzung präsentiert.
  2.  „Methoden zur Abschätzung des Langzeitverhaltens und der Ausbreitung von Radionukliden“ durchgeführt vom Institut für Isotopenphysik der Universität Wien und der AGES. Die Studie beinhaltet die wissenschaftlichen und technischen Methoden des langfristigen Verhaltens der radioaktiven Stoffe im Endlager. Die Studie wurde im Rahmen der 6. Sitzung präsentiert.
  3.  Der Bericht „Gegenüberstellung der Optionen von Endlagern“ wird vom Öko-Institut e.V. Deutschland ausgearbeitet und beinhaltet die verschiedenen verfügbaren Optionen für Endlager. In der 8. Sitzung des Entsorgungsbeirates soll der Bericht präsentiert werden.
  4.  Mit dem Bericht „Vorschlag für Sicherheitskriterien und Störfallszenarien“ wurde die Universität für Bodenkultur, Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften, die Technische Universität Wien, TRIGA Center Atominstitut, Center for Labelling and Isotope Production, Nuclear Engineering Seibersdorf GmbH und die AGES beauftragt. Dieser Bericht macht Vorschläge für die Kriterien bezüglich radiologischer Sicherheit sowie Sicherheitseigenschaften des Endlagers (Sicherheitskriterien). Der Bericht wurde in der 6. Sitzung diskutiert und wird aufgrund der Diskussionen im Entsorgungsbeirat noch überarbeitet.
  5.  „Vorschlag für Standortkriterien“ wurde Mitte Juni 2023 in Auftrag gegeben und entsteht unter Zusammenarbeit von Nuclear Engineering Seibersdorf GmbH, AGES, der Montanuniversität Leoben, der Universität Wien, dem Institut für Wissenschafts- und Technikforschung und dem Österreichischem Ökologie-Institut. Die Grundlage für diese Studie bilden alle vorherigen durchgeführten Studien, die alle in die Auswahl der Kriterien einfließen sollen. Ein Zwischenbericht soll in der 8. Sitzung des Entsorgungsbeirates präsentiert werden. Ende des Jahres 2023 soll der Bericht fertiggestellt werden.

Für die Weiterbearbeitung des Zeit- und Ablaufplans wurde ein eigener Ausschuss gegründet (Verweis Ausschuss „Zeit- und Ablaufplan“).

Rahmenbedingungen für die Einbindung der Öffentlichkeit

Aufgaben

Der Ausschuss „Rahmenbedingungen für die Einbindung der Öffentlichkeit“ erarbeitet Themen bezüglich Transparenz und Beteiligung, Wissensstand der Bevölkerung und liefert die Vorarbeiten zu einer Stakeholder-Map und zu Eckpunkten für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation über die Arbeit des Beirats.

Ziel ist, ein Partizipationskonzept unter Berücksichtigung von technischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Aspekten zu entwickeln. Es soll Empfehlungen beinhalten, wie und wann die Bevölkerung informiert, beteiligt und miteinbezogen wird.

Ergebnisse

Die Umweltbundesamt GmbH wurde beauftragt, eine explorative Studie „Österreich und seine radioaktiven Abfälle: Was sie schon immer wissen wollten und wir sie schon immer fragen wollten“ durchzuführen. Die Studie wird mit qualitativen sozialwissenschaftlichen Methoden durchgeführt, die in Abstimmung mit dem Entsorgungsbeirat und dem Ausschuss „Rahmenbedingungen Einbindung der Öffentlichkeit“ ausgewählt wurden. Um die Meinungsbildung und den Wissensstand verschiedener Menschen in Österreich zum Thema radioaktive Abfälle zu erfahren, wurde die Methode der Fokusgruppen gewählt. Die Ergebnisse der Studie wurde in Rahmen der 7. Sitzung präsentiert.

Die Erkenntnisse aus der Studie werden bei der Erstellung des Partizipationskonzepts berücksichtigt.

Zeit- und Ablaufplan

Aufgaben

Im Rahmen des Mandatspunktes 4 „Erstellung eines zeitlichen Ablaufs für die Entsorgung radioaktiver Abfälle“ ist der österreichische Entsorgungsbeirat damit beauftragt, einen Zeit- und Ablaufplan für die Entsorgung der in Österreich angefallenen radioaktiven Abfälle zu erstellen. Dieser strategische Plan enthält die wichtigsten Ziele und die damit verbundenen maßgeblichen Meilensteine, Leistungskennzahlen und Zeitpläne. In Rahmen der 5. Sitzung wurde vom Entsorgungsbeirat die Einrichtung eines Ausschusses „Zeit- und Ablaufplan“ beschlossen. Dieser soll den Zeit- und Ablaufplan, der von der AGES erstellt wurde, finalisieren und weiterbearbeiten.

Ergebnisse

Der Zeit- und Ablaufplan ist ein lebendes Dokument und wird aufgrund von neuen Erkenntnissen der anderen Studien und des Partizipationskonzeptes laufend angepasst.